Was bedeutet Transgender?
Als Transgender werden Menschen bezeichnet, die sich mit ihrem ursprünglichen biologischen Geschlecht nur unzureichend oder gar nicht identifizieren können, es als falsch empfinden und sich einer eindeutigen Geschlechtszuweisung entziehen. Es handelt sich weniger um die Frage der sexuellen Identität, sondern vielmehr um die grundlegende Geschlechtsidentität.
Transpersonen, die sich seelisch eindeutig mit dem anderen Geschlecht identifizieren, werden als transsexuell bezeichnet und unterziehen sich häufig im Laufe ihres Lebens einer körperlichen Geschlechtsanpassung. Hier wird zwischen Transmännern (von weiblich zu männlich) und Transfrauen (von männlich zu weiblich) unterschieden.
Häufig merken Transpersonen schon in der frühen Jugend, dass sie sich mit ihrem Geschlecht nicht identifizieren können. Da Ablehnung und mangelnde Unterstützung gefürchtet werden, unterdrücken oder verbergen Trans-Jugendliche oft ihre Geschlechtsidentität, wodurch die Phase vom Bewusstwerden des Trans-Seins bis zum Coming-out meist langwierig ist. Die Unterstützung durch das soziale Umfeld ist hier besonders für das Wohlbefinden und die Gesundheit von Bedeutung.
Unser Ziel ist es, junge Mädchen, die sich mit ihrem Geschlecht nicht identifzieren können, auf ihrem Weg zu unterstützen.
Transgender-Jugendliche haben die gleichen alterstypischen Lebensstile, Wünsche und Ziele wie die anderen Jugendlichen in ihrer Peergroup. Damit stehen sie vor den gleichen Entwicklungsaufgaben. Im Unterschied zu den Cisgender-Jugendlichen, die sich mit ihrem zugewiesenen Geschlecht identifizieren können, befinden sich die Trans-Jugendlichen überdies in einer besonderen Lebenslage, die vom gesellschaftlichen Umgang mit sexueller Identität und geschlechtlicher Diversität beeinflusst ist. Eine entpathologisierende Sicht auf die Transgenderhematik hat sich in der Allgemeinheit noch nicht festgesetzt.
Die gesellschaftliche Inakzeptanz führt bei Trans-Jugendlichen insbesonders dann zu einer Überforderung, wenn sie auch im familiären Kontext und näheren sozialen Umfeld keine Unterstützung finden. Daraus resultiert ein oppositionelles, sich verweigerndes, regelmissachtendes, verbal aggressives, schulverweigerndes und in manchen Fällen ein selbstverletzendes Verhalten. Diese Symptome deuten auf ein kinder- und jugendpsychiatriches Störungsbild hin, können aber auch als normale Reaktion auf ihre persönlichen Nöte und Probleme gedeutet werden.
Unser Angebot
In einer intensiv-pädagogischen Wohngruppe bieten wir Mädchen ab 10 Jahren, die ihre sexuelle Identität bzw. ihre Geschlechtsidentität noch nicht gefunden haben oder sich in einer Coming-out-Phase befinden, Unterstützung an, sich dem Spannungsfeld zwischen eigenen Bedürfnissen, Lebensplänen und den gesellschaftlichen Normen zu stellen. Dabei erfahren sie von uns:
Wertschätzung
Die Mädchen werden in ihrer Rolle ernstgenommen und gendergerecht angesprochen. Sie erfahren eine vertrauensvolle und angstfreie Atmosphäre, in der Vielfalt nicht als Ausnahme, sondern als selbstverständlich und bereichernd gilt.
Unterstützung
Sie werden in ihrer Eigenständigkeit sowie im schulischem Bereich gefördert, bei Behördengängen begleitet und in der Coming-out-Phase fachlich und persönlich unterstützt.
Normalität
Eine klare Tagesstruktur in einem nicht-diskriminierenden und versorgenden Umfeld soll für Sicherheit sorgen. Eigene lebenspraktische Ressourcen werden in das neue Lebens-umfeld integriert.
Soziales Umfeld
In ihrem Wohnumfeld und der Schule haben die Jugendlichen Kontakt zu Gleichaltrigen. Auch der Kontakt zur Familie wird gefördert und gegebenenfalls stabilisiert.
Haben Sie Fragen zur Intensivpädagogischen Wohngruppe für Mädchen mit Transgender-Thematik oder wünschen Sie nähere Informationen?
Dann kontaktieren Sie unsere Ansprechpartner:
Erziehungsleitung:
Jessica Weiler
Telefon 0651 8244-154
E-Mail j.weiler@wehrborn.de
Stellvertretende Erziehungsleitung:
Thomas Haus
Telefon 0651 8244-184
E-Mail t.haus@wehrborn.de
Pädagogische Leitung:
Michael Fujishige
Telefon 0651 8244-131
E-Mail m.fujishige@wehrborn.de